Hat Ihr Hund Schwierigkeiten mit dem Alleinsein? Fragen Sie sich, was Trennungsangst bei Hunden ist und wie sie sich von anderen Problemen beim Alleinsein unterscheidet? Wo finden Sie Ratschläge, um das Alleinsein Ihres Hundes zu erleichtern?
Bei Haushunden werden verschiedene Probleme beim Alleinsein beobachtet, deren Symptome und Ursachen variieren. Ein Hund kann Angst vor dem Alleinsein haben, während ein anderer Hund beispielsweise seine Frustration über den Mangel an täglicher Bewegung ausleben kann. Auch gesundheitliche Probleme des Hundes können dazu führen, dass er sich unsicher fühlt und dies während des Alleinseins durch Problemverhalten zum Ausdruck bringt.
Im Alltag sprechen Hundebesitzer oft von Trennungsangst, aber nicht jedes Problemverhalten, das Hunde während des Alleinseins zeigen, ist tatsächlich Trennungsangst. Trennungsangst oder SDS (Separation Distress Syndrome oder Separation Anxiety) ist ein Syndrom, das unter anderem genetische Faktoren aufweist und für Hundearten natürlich ist. In der Natur konnte ein zu früh zurückgelassener Hundewelpe seine Mutter zurückrufen und so Gefahren vermeiden. Diese Eigenschaft hat auch Hundegruppen dabei geholfen, lebenslange soziale Beziehungen zueinander aufzubauen. Dieses Verhaltensmuster ist jedoch für Hunde, die mit Menschen zusammenleben, nicht mehr nützlich, obwohl die Bindung des Hundes zum Menschen ihn zum besten Freund des Menschen gemacht hat.
Typische Symptome der Trennungsangst sind beispielsweise die Zerstörung von Ausgängen wie Tür- und Fensterrahmen, Fluchtversuche, Bellen oder Heulen, übermäßiges Speicheln, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Urinieren im Haus. Trennungsangst ist in der Regel mit extrem starker Angst oder Unruhe verbunden, während andere Probleme beim Alleinsein in ihrem Symptombild milder sein können.
Ein Hund mit Problemen beim Alleinsein kann beispielsweise frustriert über den Mangel an Anregungen in seinem Alltag sein und sich daher in Abwesenheit seiner Besitzer selbst beschäftigen. In solchen Fällen beschäftigt sich der Hund typischerweise mit verbotenen Gegenständen oder Möbeln und kann zum Beispiel Essen von Tischen nehmen. Einige gelangweilte Hunde können auch aus Frustration bellen, wenn dies in Abwesenheit der Besitzer möglich ist. Probleme beim Alleinsein können neben Problemen mit dem Wohlbefinden des Hundes auch auf mangelnde Fähigkeiten im Umgang mit dem Alleinsein zurückzuführen sein. Es ist wichtig, den Hund schon als Welpen an das Alleinsein zu gewöhnen. Auch Veränderungen in der Lebenssituation, wie ein Umzug in eine neue Wohnung, der Tod eines Hundegefährten oder Veränderungen in der Familie, können Trennungsangst auslösen oder Probleme beim Alleinsein verursachen.
Welche Behandlung wirkt bei Trennungsangst bei Hunden?
Zunächst sollte man überprüfen, ob den Symptomen kein körperliches Leiden zugrunde liegt. Wenn man sich über den Gesundheitszustand des Hundes nicht sicher ist, sollte man ihn von einem Tierarzt untersuchen lassen. Auch Hunde mit gesundheitlichen Problemen können ganz normal fressen, spielen, laufen und springen. Hunde haben aufgrund ihrer Artgeschichte eine sehr hohe Schmerztoleranz, und aus diesem Grund können Gesundheitsprobleme selbst einem aufmerksamen Hundebesitzer entgehen.
Das Verhalten eines Hundes ist immer individuell, daher ist es unmöglich, eine einfache Anweisung zu geben, die für alle Hunde funktioniert. Allen Fällen gemeinsam ist, dass die Faktoren für das Wohlbefinden im Leben des Hundes in Ordnung sein sollten, d.h. der Hund sollte angemessene Bewegung, Nahrung, Schlaf und art- und rassetypische Beschäftigung erhalten, wie zum Beispiel eine für die Hundeart geeignete Fütterung mit Anreizen. Die Umgebung des Hundes muss für ihn geeignet sein, und der Hund sollte sich sicher fühlen. Die wichtigste zu erlernende Fähigkeit beim Alleinbleiben ist eine Ruheroutine, die der Hund jedes Mal zu wiederholen versucht, wenn er merkt, dass der Besitzer im Begriff ist zu gehen.
Wenn die Situation Ihres Hundes ernst ist, d.h. er unter starken Ängsten leidet oder in Gefahr ist, sich selbst zu verletzen, hören Sie auf, den Hund allein zu lassen und kontaktieren Sie einen professionellen Hundetrainer. Ein stark ängstlicher Hund sollte nicht allein gelassen werden, da die Angst des Hundes durch Exposition zunimmt, und auch wenn der Hund sich bisher in seiner Angst nicht selbst verletzt hat, ist dies in einem späteren Stadium möglich. Angst ist für einen Hund eine extreme Erfahrung, die langfristig neben Stress sogar zu körperlichen Krankheiten führen kann. Das Gehirn eines Hundes ist in seiner Entwicklung anders als das eines Menschen, und er kann sich daher nicht wie ein Mensch erleichtern und im Nachhinein feststellen, dass das Alleinsein doch nicht so gefährlich war, sondern er erlebt seine Angsterfahrung als völlig berechtigt. Bei Hunden nimmt die Angst mit jedem Ereignis zu.
In schwierigen Fällen von Trennungsangst sollte man sich an Fachleute wenden. In milderen Fällen kann man versuchen, den Hund schrittweise an das Alleinsein zu gewöhnen und zu trainieren. Die Lösung von Problemen beim Alleinsein erfordert Geduld und die Beschäftigung mit dem Thema. Jenny Jalonen hat auf der Digital Dogsitter-Website ein umfassendes Informationspaket über Trennungsangst und andere Probleme beim Alleinsein verfasst. Es lohnt sich auf jeden Fall, es zu lesen! Neben den Hintergründen der Probleme finden Sie dort viele Tipps zum Interpretieren des Verhaltens des Hundes und zum Üben des Alleinseins.
Tipps zur Reduzierung von Problemen beim Alleinsein zu Hause
- Stellen Sie sicher, dass die Faktoren für das Wohlbefinden Ihres Hundes in Ordnung sind. Gehen Sie ausreichend mit Ihrem Hund spazieren und ermöglichen Sie ihm Freilaufmöglichkeiten, fordern Sie ihn mit Denkspielen usw. Lassen Sie jedoch zwischen Aktivierung und Weggang Zeit für den Hund, um zur Ruhe zu kommen.
- Bringen Sie Ihrem Hund bei, sich auch ohne Ihre Anwesenheit zu beruhigen und zu entspannen. Üben Sie in einfachen Situationen, wenn der Hund entspannt ist, nicht in Situationen, in denen er aufgeregt wird.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund mehrere Schlafplätze hat, an denen er sich während des Alleinseins beruhigen kann.
- Gewöhnen Sie Ihren Hund an Ihre Abschiedsroutinen. Der Hund sollte in der Lage sein, sich zur Ruhe zu begeben, wenn er merkt, dass Sie im Begriff sind zu gehen.
- Ignorieren Sie den Hund vor Ihrem Weggehen, wenn er versucht, sich in die Situation einzumischen. Sagen Sie dem Hund schon bei Ihren Vorbereitungen einen einfachen Satz, der ihm mitteilt, dass er diesmal nicht mitkommt. Wiederholen Sie den Satz, wenn Sie aus der Haustür gehen. So muss der Hund nicht darüber nachdenken, ob er diesmal mitkommen darf.
- Denken Sie daran, dass jeder Hund ein Individuum ist. Ein Hund braucht vielleicht Beruhigung, ein anderer mehr Beschäftigung. Was für einen Hund funktioniert, funktioniert nicht unbedingt für einen anderen.
- Erstellen Sie einen Plan basierend auf den Eigenschaften Ihres Hundes und halten Sie daran mindestens 2 Wochen lang fest, es sei denn, das Verhalten verschlechtert sich rapide. Zu schnelle Änderungen lehren den Hund keine Routine und machen ihn noch nervöser.
- Lesen Sie Jenny Jalonens Informationspaket über das Alleinsein.
- Lassen Sie Digital Dogsitter in der Wohnung eingeschaltet, damit Sie das Alleinsein Ihres Hundes beobachten können.